Ich fühle das, was Worte nicht sagen. Spüre das, was jeder sucht zu vergraben. Empfinde das, was keiner mag sehen. Manchmal kann ich die ganze Welt verstehen.
Kann eintauchen in das, was Seele gefangen hält, muss darauf achten, dass es nicht kränkend auf mich selbst zurück fällt. Abgrenzung meine Lebensaufgabe. Mitleid meine Niederlage.
Klar zu kommen in einer Sprache der Ambivalenz, fordert von mir absolute Präsenz. Stille bedarf ich täglich zu suchen, um den Lärm der Gedanken nicht für mich zu buchen.
Ansprüche kann ich mir selbst andichten, unmenschlich zu realisieren. Streng und kalt könnte ich mich richten und gleichzeitig andere inspirieren.
Mit allen Gefühlen kann ich mich verbinden, von mir selbst oft zu weit entfernt. Einen Wert für mich zu empfinden, nichts was ich als Kind gut gelernt.
Je besser ich lerne, mir auch zu geben, desto reicher erblüht meiner Fähigkeiten Segen. Das Unschuldige zurück in die Liebe geweint, bis in mir nichts mehr übrig, was unvereint.
Das Märtyrertum hinter mir gelassen, wird der Mächtigste vor meiner Unbestechlichkeit verblassen. Mutig genug, mich selbst zu spüren, kann Scheinheiligkeit mich nicht mehr verführen.
Frieden in mir die Priorität, nicht mehr diese Zeit von mir erfleht. Nichts und niemanden vermag ich zu retten, außer meine Seele von ihren unsichtbaren Ketten.
Die Auflösung zum Werkzeug gemacht, einsetzen möchte ich es mit Bedacht, wenn es ansteht zu spüren, was würde Krieg nur in mir schüren. Wenn es ansteht das zu fühlen, was uns im Dunklen noch treibt und ins Licht zu holen, was jeder lieber verschweigt.
Es dann in die Akzeptanz zu stellen, bleibt die große Kunst, deren Werke wahrlich erhellen des Lebens und Schicksals Gunst.
Niemals mehr möchte ich sie tauschen, die Gabe, die meine Geschichte mir schenkte. Sie konnte immer nur schaden, wenn ich sie gegen mich lenkte.
Wir brauchen sie, die Empathen, die keine Opfer ihrer selbst mehr sind. Diese Welt schreit nach mitfühlenden Taten, sonst geht sie unter verdorben und blind.
Sei nachsichtig mit der Verletzlichkeit von denen, die zu viel fühlen, sie ist ein sehr wertvolles Gut. In einer Geschichte, in der die Herzen viel einfacher unterkühlen, bleibt sie der unterscheidende Mut.
Text © Dana Gewinner
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